Was die Studie zeigt
Forscher der University of Maryland und von Microsoft haben mehrere große KI-Modelle – darunter Systeme von OpenAI, Google Gemini, Qwen, Llama und DeepSeek – mit denselben Aufgaben in 26 Sprachen getestet. Bewertet wurde, wie genau die Modelle auf identische Prompts in unterschiedlichen Sprachen reagieren, also wie zuverlässig sie eine Aufgabe korrekt lösen.
Polnisch kam im Schnitt auf eine Genauigkeit von 88 Prozent und belegte damit klar Platz eins. Englisch erreichte etwa 83,9 Prozent und landete hinter Sprachen wie Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch nur auf Rang sechs.
Top-Sprachen für KI‑Prompts
Die Studie listet die zehn effektivsten Sprachen für Konversation mit KI wie folgt auf:
Polnisch: 88% Genauigkeit.
Französisch: 87%.
Italienisch: 86%.
Spanisch: 85%.
Russisch: 84%.
Englisch: 83,9%.
Ukrainisch: 83,5%.
Portugiesisch: 82%.
Deutsch: 81%.
Niederländisch: 80%.
Auffällig ist, dass Chinesisch – trotz enormer Datenmengen im Netz – in diesem Test nur viertletzter wurde.
Warum Polnisch so gut funktioniert
Die Forschenden betonen, dass diese Ergebnisse „überraschend“ sind, weil Polnisch bisher eher als besonders schwer zu erlernende Sprache galt. Der polnische Patentdienst kommentierte sogar, dass Menschen zwar Probleme mit Polnisch hätten, KI-Systeme damit aber erstaunlich gut klarkommen.
Spannend ist auch, dass es im Web wesentlich weniger polnischsprachige Trainingsdaten gibt als etwa auf Englisch oder Chinesisch. Das legt nahe, dass nicht nur die Datenmenge, sondern auch die Sprachstruktur selbst eine Rolle dafür spielt, wie gut KI Anweisungen versteht.
Was das für Nutzer bedeutet
Für Praktiker heißt das: Wer mehrere Sprachen beherrscht, kann mit Tests herausfinden, in welcher Sprache ein bestimmtes Modell für den eigenen Anwendungsfall am zuverlässigsten arbeitet. Gleichzeitig bleibt Englisch wichtig, weil viele Werkzeuge, Dokumentationen und Community-Beiträge primär auf Englisch verfügbar sind.
Die Studie zeigt aber deutlich, dass es sich lohnen kann, Prompts in anderen Sprachen auszuprobieren – insbesondere in Polnisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch, wenn diese Sprachen ohnehin im Alltag genutzt werden. Nutzerinnen und Nutzer sollten KI also bewusst als mehrsprachiges Werkzeug verstehen und ihre Sprachwahl strategisch einsetzen.

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